Der Kolanuss als, dank des in ihr enthaltenen Koffeins, psychoaktiv wirksamen Pflanze wird in Afrika traditionell eine große Bedeutung im Alltag beigemessen, da sie den Konsumenten Perioden des Durstes, Hungers oder der Erschöpfung aushalten lässt und so länger arbeiten, jagen oder laufen lässt. Zusätzlich wird ihr eine Bandbreite an Eigenschaften und Fähigkeiten zugesprochen. Ihre kulturelle Bedeutung geht jedoch noch weit darüber hinaus.
Traditionell wird die Kolanuss als Gastgeschenk oder Brautwerbegeschenk überreicht. Das heißt mit einem willkommenen Gast werden Kolanüsse geteilt oder ein Werber bringt der Familie deren Tochter er heiraten möchte Kolanüsse zusammen mit seinem Ersuchen. In vielen Teilen Westafrikas gilt sie als heilig und ist als Geschenk oder Opfergabe an Ahnenschreinen angemessen.
Die Regeln für ihren Verzehr sind vielfältig, und besonders in Nigeria unter der als Igbo bekannten Volksgruppe existieren komplexe religiöse Rituale zum Teilen der Kolanuss. Diese Rituale ähnelten der Zeremonie des letzten Abendmahls so sehr, dass Missionare früh versuchten, beide zu verschmelzen, um den christlichen Glauben besser zu verbreiten und mehr Anklang in der indigenen Bevölkerung zu finden.
Die Igbo, ein in Nigeria lebender Stamm, halten insbesondere die Cola acuminata für heilig. Sie lassen diese von einem Priester oder dem ältesten männlichen Familienmitglied unter den Anwesenden aufteilen. Zudem glauben sie, dass in der Anordnung und Anzahl der Nüsse Botschaften der Ahnen über die Zukunft abgelesen werden können.