Sprache auswählen

junge Kolanussfrüchte im Baum, von Ameisen bevölkert und geschützt
junge Kolanussfrüchte im Baum, von Ameisen bevölkert und geschützt

Die Blüten der Kola sind cremeweiß bis gelb mit roten Streifen. Sowohl männliche als auch zwittrige Blüten befinden sich auf demselben Baum und können sich selbst befruchten. Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich sternförmig angeordnete Früchte mit einer dicken, ledrigen Schale. Diese enthalten 5-12 Samen, die tiefrot, pink oder cremeweiß sind. 

Ameisen schützen die Früchte vor Schädlingen, indem sie Netze um sie spinnen. Trotzdem hat die Kolanuss Feinde wie den Kolakäfer, Mottenlarven und eine Art Mistel.

Blüten

Die Blüten haben einen schwachen Duft und stehen in doldenartigen Blütenständen. Das Verhältnis von männlichen und weiblichen Blüten variiert stark zwischen den Blütenständen und von Baum zu Baum. Die weiblichen Blüten sind nach ihrer morphologischen Ausprägung zwittrig, da sie fünf gebogene, fleischige Narben aufweisen, die über den Ovarien liegen an deren Rändern sich aber auch zwei Reihen von zehn rudimentären Staubblättern befinden. Funktionell ist sie jedoch eine weibliche Blüte, daher können die Begriffe zwittrig und weiblich synonym verwendet werden, wenn es um die Kola geht. Bei männlichen Blüten sind die Staubbeutel vollständig entwickelt und liefern gelblichen, leicht klebrigen Pollen.

Beide Geschlechter kommen am selben Baum vor, das heißt die Kola ist einhäusig bzw. monözisch, und können sich selbst befruchten, um die Überlebens- und Verbreitungschancen der Kola zu steigern. Allerdings werden die produzierten Samen nach mehreren inzestuösen Generationen ohne genetischen Austausch unfruchtbar.

Früchte

Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich fünfteilige, sternförmig angeordnete Früchte mit einer dunkelgrünen, dicken und ledrigen Schale. Diese Balgfrüchte werden auch Sammelfrüchte genannt.

Wenn man die Kolafrucht, wie traditionell üblich, mit einer Machete öffnet, kommen 5-12 kastaniengroße, tiefrote, pinke oder cremeweiße Samen in einer weißen Haut, der Samenschale oder Testa, zum Vorschein.  In diesem Zustand, befreit von äußerer und innerer Schale und frisch bzw. leicht vorgetrocknet (engl. "cured") werden sie von der Einheimischen Bevölkerung Westafrikas verzehrt und lassen sich leicht kauen.

Die innenliegenden Samen haben eine fleischige Samenschale, auch Arillus oder Sarkotesta genannt. Diese Haut lässt sich nach etwa 15 Minuten Einweichen in kaltem Wasser leicht ablösen, wodurch die farbenfrohen und koffeinhaltigen Samen freigelegt werden. Die Samen von cola nitida haben zwei Keimblätter bzw. Kotyledonen. Entfernt man die Samen aus der Schale zeigt sich dies an der Trennlinie die zwischen den beiden Teilen des Samens verläuft und entlang dieser sie sich leicht aufbrechen lässt. Lässt man den Samen keimen, kommt der Spross am oberen Ende aus Samens aus der Fuge der beiden Hälften. Die andere bekannteste Kola-Art cola acuminata kann zwischen einem und sieben Keimblätter haben.

Nützlinge, Schädlinge und Parasiten

Wie die meisten Pflanzen die psychoaktive Wirkstoffe bilden, hat sich dies auch bei der Kolanuss aufgrund des Evolutionsdrucks als Abwehr gegen Fressfeinde entwickelt. Koffein ist ein natürliches Insektizid und soll die Samen der Pflanze vor Fraß und Verseuchung schützen.

Trotzdem hat die Kolanuss einige erfolgreiche Feinde. Dazu gehören balanogastris kolae, der Kolakäfer, characoma strictigrapta, eine Motte (bzw. deren Larven), und sahlbergella, eine Käferart, die normalerweise Kakao befällt, aber auch vor der verwandten Kola nicht halt macht. Diese sind besonders an ihr Futter angepasst und so können sich schwangere Weibchen ohne Probleme durch die Schale fressen bzw. in bereits bestehende Löcher kriechen und ihre Eier ins innere der Balgfrüchte legen. Dort fressen die Larven die Samen aus, bevor sie einen neuen Reproduktionszyklus beginnen. Deswegen ist eine der wichtigsten Methoden um Ernteausfälle durch Schädlingsbefall zu vermeiden, eine regelmäßige Kontrolle auf Befall und die schnelle Entfernung der Früchte.

In ihrem natürlichen Habitat, dem tropischen Wald, oder in Permakulturen leben Ameisen, welche die Früchte der Kolabäume während ihrer Reifung schützen, indem sie schädliche Insekten fangen und sich von ihnen ernähren. Sie bauen ihre Nester oft hoch in den Astgabeln der Bäume und sind in großer Zahl auf den Bäumen zu finden, wo sie Netze um die Früchte spinnen, um Schädlinge abzufangen. 

Außerdem wächst eine Art Mistel in den Ästen der Bäume. Diese Pflanzen, in Ghana als „Krampas“ bezeichnet, werden gründlich aus den Bäumen geschnitten, da sie dem Baum sonst so viel Kraft entziehen, dass vollständige Ernten ausfallen.