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Kolanüsse bilden das ganze Jahr über Blüten und Früchte, die Haupterntesaison ist jedoch kurz vor der Regenzeit. Mit langen Stangen mit Klingen werden die Früchte vom Baum geschnitten oder einfach vom Boden gesammelt. Nach dem Aufhacken werden die Samen eingeweicht, um die weiße Haut zu entfernen, und offenbaren ihre leuchtenden Farben von Rot über Pink bis Weiß. Anschließend werden die Kolanüsse im Schatten vorgetrocknet und können so monatelang gelagert werden. Weiteres Trocknen ist nur für den Export notwendig.
Sammeln und Reinigen
Der Kolanussbaum trägt das ganze Jahr über Früchte, aber die Erntezeit hängt von der Region ab. In Ghana beginnt die Haupternte im November und dauert bis Februar, kurz vor der Regenzeit, die von Ende März bis Juni andauert. Die Bäume zeigen den richtigen Zeitpunkt für die Ernte jedoch sehr deutlich mit einem Farbwechsel der Balgfrüchte an. Wenn deren ihre dunkelgrüne Farbe verblasst und heller wird, wissen die Bauern dadurch, dass eine Ernte notwendig wird, da sich die Früchte bald zu öffnen beginnen um ihre Samen zu verteilen, was Schädlinge zum Fressen einladen würde.
Um die Früchte zu ernten, werden etwa 3,5 Meter lange Stangen mit gebogenen Klingen verwendet, um sie vom Baum zu schneiden. Manchmal wird auch mit Macheten in die Bäume geklettert um sie direkt heruaszuschneiden. Viele Früchte fallen jedoch auch von selbst zu Boden und können einfach aufgesammelt werden. Die geernteten Früchte werden dann mit großen Messern oder Macheten aufgehackt, um die Samen, die nur Kolanüsse genannt werden, zu entnehmen.
Danach werden die Samen in großen Schalen etwa 15 Minuten in Wasser eingeweicht oder zu großen Haufen aufgeschichtet und mit Wasser besprüht. Dies hilft, die weiße Haut, die sich noch an den Samen befindet, leichter abzulösen. Nach dem Einweichen liegen die Kolanüsse in verschiedenen Farben vor, von Rot über Pink bis Weiß. In diesem Zustand können sie bereits verzehrt werden, sind aber noch nicht lagerfähig.
Frische Kolanüsse
Damit die Nüsse haltbar werden, folgt ein weiterer Schritt, das auf englisch sogenannte "curen": Die Kolanüsse werden in, mit Blättern ausgelegte, Körbe gefüllt und einige Tage im Schatten gelagert. Sie werden regelmäßig umgerührt und beschädigte oder befallene Nüsse werden aussortiert. Dies reduziert den Wassergehalt der Samen schonend. Die empfindliche Oberfläche der geschälten Samen wird so etwas wiederstansfähiger. Danach können die Kolanüsse unter guten Bedingungen oft monatelang gelagert werden, ohne an Qualität zu verlieren. Dies ist der Zustand in dem die frischen Kolanüsse in ganz Afrika gehandelt und verzehrt werden. Ein weiteres Trocknen ist traditionell nicht üblich.
Getrocknete Kolanüsse für die Lebensmittelproduktion
Nur für den Export nach Europa oder andere Kontinente und die Verwendung in der Lebensmittelindustrie ist es notwendig, die Kolanüsse vollständig zu trocknen. Da der Exportanteil im Vergleich zum afrikanischen Konsum frischer Kolanüsse gering ist, spielt er eine untergeordnete und oft unbekannte Rolle. Getrocknete Kolanüsse sind jedoch extrem haltbar. In mechanischer Hinsicht sind sie wortwörtlich steinhart, da die Samen so gut wie kein Fett enthalten und nach dem Trocknen auch kein Wasser mehr. Dadurch sind sie auch sehr lange haltbar, wenn sie nicht in einer sehr feuchten Umgebung gelagert werden. Dadurch ist es allerdings auch schwer sie weiterzuverarbeiten, da sie in diesem Zustand nicht mehr zum Verzehr geeignet sind, werden sie meistens fein gemahlen, mindestens aber geschrotet um mit ihnen Getränke wie koffeinhaltige Limonaden, Backwaren, Schokolade oder Getränkepulver herzustellen.