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Hütte in der Savanne, selbst in der kleinsten Behausung ist noch Raum für Kolanuss
Hütte in der Savanne, selbst in der kleinsten Behausung ist noch Raum für Kolanuss

Die Kolanuss wird seit Alters her von den Einwohnern Westafrikas bei ihren Riten, Zeremonien und im Alltag frisch gekaut. Die vielfältigen kulturellen Bedeutungen sind u.a. als Geschenk oder Symbol der Gastfreundschaft und Verbundenheit, vergleichbar mit anderen Praktiken die im Umgang mit wirtschaftlich und/oder kulturell wichtigen Pflanzen gepflegt werden. Zum Beispiel dem Mate-Tee aus Südamerika oder dem Rauchen einer Friedenspfeife.

In Ghana werden gehackte Kolanüsse beispielsweise mit Ingwer gemischt und als Mahlzeit zur Totenwache verzehrt wenn ein naher Angehöriger stirbt.

Die frischen oder leicht angetrockneten („cured“, engl.) Kolanüsse werden auf Märkten verkauft und spielen so eine ökonomische Rolle. Nigeria, weltweit der Hauptexporteur von Kolanuss, konnte im Jahr 2023 188.700 Tonnen Kolanuss produzieren (FAO-Statistik).

Darüber hinaus fand die Kolanuss auch als Zahlungsmittel Verwendung. Die ersten schriftlichen Zeugnisse stammen aus dem Jahr 1591 vom Chronisten des portugiesischen Weltumseglers Ferdinand Magellan, aus seinem Aufsatz „Über das Königreich Kongo“. Mit den Sklavenhändlern gelangten Jungpflanzen nach Südamerika und in andere tropische Regionen, wo sie weiter kultiviert wurden. 1886 wurde in Amerika das weltberühmte Erfrischungsgetränk Coca-Cola erschaffen, welches damals noch aus den namensgebenden Zutaten Cocablättern und Kolanüssen bestand.